Kabale und Liebe

Kabale und Liebe

2015  |  Aktuell, Projekte, Theater

Du bist blass, Luise!“ – „Es ist nichts! Nichts! Du bist ja da. Es ist vorüber.

Premiere am: 06.02.14, Theater Erfurt – Wiederaufnahme in der Spielzeit 15/16

Rolle: Luise, Lady Milford, der Präsident (Hauptrollen)
Stück: Friedrich Schiller, Fassung für zwei Spieler von Roland Hüve
Spielzeit: 2013/14, Theater Erfurt
Regie: Frank Voigtmann
Ausstattung: Hannah Hamburger
Dramaturgie: Doris Schmidt
Mit: Arno Sudermann, Judith Mauthe

Kritische Stimmen:

…diese Vorstellung ist zum Halsverrenken toll. Toll wie tolldreist, aber auch witzig, virtuos und intelligent aufgezogen. Nicht nur, dass die beiden Darsteller – Judith Mauthe und Arno Sudermann – im Fünf-Minuten-Takt die Rollen wechseln, sie sind auch unentwegt präsent, wenngleich fast nie am selben Ort…
Frank Voigtmann ist mit der Zwei-Personen-Spielfassung von Roland Hüve aus dem Jahr 1966 ein Husarenritt gelungen, für den Hannah Hamburger die Zuschauerpodeste zusammengeschoben hat. Man könnte die Darsteller berühren – so nah, so unmittelbar agieren sie im Publikum.
Die Inszenierung dampft vor Vitalität – und solche Kabale, auch wenn sie heute anders heißen, gibt es immer noch. Dem Phänomen Liebe widmen sich Voigtmann und sein Darsteller-Duo mit psychologischer Akribie. Entsagt Luise ihrer Liebe, um Ferdinand zu retten? Und ist jener womöglich mehr in seine Liebesrebellion verliebt als in Luise? Fragen, die nicht nur den jungen Besuchern nach der Vorstellung noch im Kopf herumschwirren… Judith Mauthe ist in ihrer Liebesrolle ganz bei sich, gibt eine selbstbestimmte Luise, die – anders als bei Schiller – mit Ferdinand einvernehmlich in den Tod geht. Ein letzter Kuss, ein letzter Tanz – damit schließt sich der Kreis. Regisseur Voigtmann macht in Erfurt aus aus purer Schauspielernot eine künstlerische Tugend.

Thüringer Allgemeine| Frank Quilitzsch